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Verstecken spielen im 21. Jahrhundert
Piraten folgten einst der Kompassnadel zu Schatzinseln. Heute folgen Schüler Pixel-Pfeilen ins Fehrmoor. Ihre Ausstattung: ein Navigationssystem. Ihr Ziel: Vier Natur-Schätze der Seestadt entdecken. Diese Variante der Naturerkundung heißt Geocaching (Verstecke suchen) und ist nicht nur für Schüler gedacht. "Laaangweilig", gähnt der 14-jährige Robin leise, als sein Lehrer Walter Mülich eine kurze Rede hält. Mülich steht am Deich, auf einer ehemaligen Salzwiese am Container Terminal 4. Er erläutert, was das Ziel des Ausflugs ist. "Anwohner, Natur, Wirtschaft. Ich möchte, dass ihr die Konkurrenz dieser drei Punkte herausarbeitet." Inzwischen haben sich alle 20 Schüler aus der 9. Klasse der Gesamtschule Hambergen um ihren Lehrer geschart. Mülich unterbricht das Flüstern von zweien: "Andreas, welche drei Punkte waren das?" Andreas Quellmalz (15) horcht auf und antwortet zögerlich: "Anwohner, Natur und..."Stille. "...Wirtschaft wolltest Du sagen", ergänzt Mülich.
Was den Schülern zu diesem Zeitpunkt an Aufmerksamkeit fehlt, haben sie wenig später aufgeholt. Denn Geocaching fordert die Aktivität der Jugendlichen. Sie bekommen ein Navigationsgerät ausgehändigt und einen Startpunkt vorgegeben ñ dann sind sie auf sich allein gestellt. Am CT 4 gibt ihnen eine Schrifttafel ein erstes Rätsel zur Natur der Seestadt auf. Sobald sie es gelöst haben, können sie sich die Koordinaten für die nächste Tafel errechnen. So leitet sie das Navigationssystem anschließend in den Speckenbütteler Park. Es gibt zwei weitere solcher Stationen: das Fehrmoor und die Geeste in der Innenstadt. Am CT 4 ist es der starke Kontrast zwischen Natur und Technik. Im Speckenbüttler Park steht die Allee der heilen Bäume im Vordergrund. Das Fehrmor in Leherheide bietet verschiedene Moose. Und an der Geeste, nahe der Arbeitsagentur, finden sich mitten in der Stadt salztragende Pflanzen.
Die Navigationsgeräte für die Tour kann sich jeder kostenlos beim Umweltschutzamt leihen. Bisher haben das Angebot aber fast nur Schulen ausprobiert, wie die 8a der Humboldt-Schule. Lehrer Volker Kaps: "Für meine Schüler endet Bremerhaven an der Schillerstraße. Das Fehrmoor war ihnen nicht bekannt." Mittlerweile hat sich das geändert. Und hier zwei Filme zum Geocaching: Film 1 Film 2